Die Motorradfreunde
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Dolomitentour 2019

Detlef: Dolomiten-Tour 2019

2019
Dolomiten 2019
Alle (zwei) Jahre wieder liegt eine Dolo-Tour an. Frank, Uwe und ich (Detlef) treffen uns dazu meist in Naturns, in Südtirol, im schönen Etschtal. Und 2019 war es wieder so weit. Diesmal sollte Frank sein und mein Motorrad, BMW S 1000 R und Honda CBF 600 S, auf dem Anhänger mitnehmen, während ich meinen Wohnwagen nach Italien zerre. Der Standplatz auf dem Waldcamping Naturns war vom 15.06 – 22.06 gebucht.

Und dann war da noch ein Detlef. Detlef P. Er hatte sich kurz entschlossen, noch einen Standplatz für sein Wohnmobil ergattert, und wollte mit. Na, das wird eine Woche.......

Wir, Frank, Detlef P und ich hatten uns am 14.06 für 23:00 auf dem Rastplatz Allgäuer Tor auf der A7 verabredet, zwecks Zwischenübernachtung.

Also müssen am Freitagvormittag die Motorräder verladen werden. Der Wohnwagen ist bereits gepackt und muss nur noch angehängt werden.

Also den Anhänger an den Sorento, und die Honda aufladen. Kann ich ja allein. Habe ich ja schon hundert Mal gemacht. Allein. Nur diesmal gehe ich auf der rechten Seite, sonst links. Und als ich gerade so schön oben bin, passierts. Ich krieg das Übergewicht nach links, kann die Mopete und mich nicht mehr in der Waagerechten halten und knalle vom Anhänger. Es folgt ein nicht jugendfreier Kraftausdruck.

Schadenaufnahme: Spiegel links ist nur noch bruchstückhaft vorhanden, ein paar Kratzer, der linke Kofferträger ist leicht verbogen. Also nix wie zum freundlichen Zubehörhändler, jetzt müssen Lenkerspiegel ran. Feiner Nebeneffekt: Ich kann viel besser nach hinten gucken. Im Folgenden verzichte ich auf einen erneuten Verladeversuch, warte bis Frank eintrifft. Der ist wie immer pünktlich. Nun kommt auch die Honda sicher auf den Anhänger. Die BMW bleibt unbeschadet.

Pünktlich um 15:30 rauschen Frank und ich vom Hof. Mit CB-Funk ausgestattet reist es sich im Konvoi auch sehr unterhaltsam. Mit Uwe, der erst in der Nacht von Dessau los will und dann gleich nach Naturns durchfährt, und Detlef P stehen wir per Handy in Verbindung.

Pünktlich um 23:00 treffen wir auf dem Rastplatz ein. Detlef P ist schon geraume Zeit vor uns eingetroffen. Nach einem kurzen Abendessen, einem Bier und einem vorzüglichen Küstennebel geht es in die Kojen. Hab das Handy zum Wecken auf 5:00 gestellt. Wir wollen um 6:00 auf dem Bahn sein.

Um 5:30 werden wir von Detlef P geweckt. Verpennt, Handy nicht gehört? (nö, Fehlbedienung).
In Österreich volltanken. Der Reschenpass ist wegen Winternacharbeiten gesperrt, also die ungeliebte Alternative: Brennerautobahn. Die Beschreibung der Staus, zähfließend usw. erspare ich mir. Jedenfalls schaffen wir es bis Mittag am Campingplatz zu sein.

Aufbau. Wohnwagen und Vorzelt einrichten. Um 17:30 Samstag ist alles so weit gediegen. Nun werden die Mopeten aus- und abgeladen. Uwe's Tiger aus dem VW-Bus gezerrt, Franks BMW vom Anhänger geladen, die Honda....... Und jetzt läuten bei mir die Alarmglocken. Muss wohl ein riesiger Haufen Schei..e gewesen sein, in den ich da reingelatscht bin.

Frank hatte den Zündschlüssel der Honda abgezogen und mir gegeben. Ich hab den in die Hosentasche gesteckt. Und Schlüssel und Hose liegen in Hohkeppel. Nur mal so nebenbei: Die Entfernung Naturno – Hohkeppel beträgt ziemlich genau 800 Kilometer. Es ist 17:42 Frank und ich satteln den Sorento. Im Schweinsgalopp zurück. Eine Alternative gibt es nicht. Um 0:55 stehen wir wieder in Hohkeppel. Kommentar meiner Frau: „Du machst Sachen!“ Sie kennt mich schon seit fast 50 Jahren, sie bringt so leicht nichts aus der Fassung. Jetzt zurück. Wir schaffen es bis 10:30 am Sonntag wieder auf dem Campingplatz aufzuschlagen. Und während Frank und ich erst mal ausschlafen, brechen Detlef P und Uwe zu einer ersten, wenn auch kurzen Tour auf.

Am Abend wird gegrillt, und es gibt Bratkartoffeln. Und da jeder von uns Bratkartoffeln und Grillfleisch in ausreichender Menge mitgebracht hat, ernähren wir uns, abgesehen von dreimal Pizza, den Rest der Woche eben von Bratkartoffeln und Grillfleisch. Mit Bier zum nachspülen. Männerurlaub. So muss das.

Die Motorräder parken derweil sicher untergebracht in der Tiefgarage der Ferienwohnungen, die auch zum Campingplatz gehören. So müssen wir nicht für unnötige Unruhe auf dem Campingplatz sorgen. Franks BMW und meine Honda sind nicht gerade Leisetreter. Krawalltüten aber auch nicht.

Vielen Dank an Uwe und Frank für die Bilder!

 
 

Montag

Detlef P übernimmt die Führung. Gampenpass liegt auf dem Programm. Man, sind das geile Kurven. Flüssig zu fahren, Radien ohne Ende, Gourmet-Asphalt. Und ich bin zum ersten Mal mit der kleinen Honda auf nem Pass. Bisher mit der ZZR 1100 eher ein Schwermetall bewegt, geht das mit der CBF derart leicht von der Hand.... da kann man nur grinsen. Fahrspaß pur.

Detlef P biegt vor uns hart links ab. Die Straße wird schlecht und eng. Die Kurven auch. Wir landen vor einem recht herunter gekommenen Hotel. Schade, denn die Aussicht...... eine Wucht. Unter uns fällt die Felswand einige hundert Meter senkrecht ab. Man kann aus der Vogelperspektive über Bozen und das Etschtal hinwegsehen. Grandios!

Uwe möchte nach Wolkenstein. Einen dort ansässigen Hotelier besuchen. Das können wir mit einer Tour zum Sella Joch verbinden. Müssen dazu aber quer durchs Etschtal und durch Bozen. Detlef P führt wieder. Ich habe mein Navi vorsorglich mal mit Wolkenstein gefüttert. Detlef P führt uns zielstrebig durch Bozen. Kreisel Nr.1 mein Navi sagt „Dritte Ausfahrt rechts!“, Detlef nimmt die 2. Er kennt eine Abkürzung? Kreisel Nr.2, mein Navi „Dritte Ausfahrt rechts!“, Detlef  nimmt erneut die 2. Nun gut. Dritter Kreisel........... siehe oben. Kurz hinter Laivers hält Detlef an. „Wo willst du hin?“ „Nach Wolkenstein, ich habe aber kein Navi, wir sind doch auf der SS12.“ „Ja, schon, aber wir sind in Richtung Gardasee unterwegs. Wolkenstein liegt auf der anderen Seite von Bozen!“ Wozu so ein Navi doch gut ist. Also bin ich jetzt dran. Bozen ist schnell durchquert. Auf der SS12 hinter Bozen übernimmt Detlef wieder die Führung. Das Wetter passt. In Wolkenstein nach einem kurzen Zwischenstopp geht es zum Sella Joch. Da passt das Wetter nicht mehr. Ich zwänge mich in die Regenklamotten. Die anderen Drei sind bereits im Regen verschwunden. Na ja, nicht jeder hat diese Funktionsplünnen. Auf dem Joch ist das Wetter auch nicht besser, wir verzichten auf eine weitere Runde und nachdem Uwe sich seinen obligatorischen Pass-Stempel abgeholt hat, gehts zurück nach Wolkenstein.

Der Hotelier empfängt uns mit einem schmackhaften Kaffee und einem Schwätzchen über seine Erlebnisse in Hong Kong.

Zurück führt unser Weg über Barbian und Lengmoos nach Bozen. Nach einem Tankstopp gehts auf die Schnellstraße Richtung Meran. Die Hitze am Nachmittag hier unten muss man sich nicht antun, zumal das auch wenig spaßig ist, durch all diese Orte zu gondeln.

Erster Tag geschafft. Es gibt Grillfleisch, Bratkartoffeln mit 5 Eiern garniert und Bier. Männerurlaub, so muss das.

 

Dienstag

Timmelsjoch
Erst mal zum Timmelsjoch. Muss man gemacht haben. Oben liegt noch meterweise Schnee. Übereinander. Übermannshoch. Sieht stark aus. Wir verzichten auf die Fahrt nach Österreich, bleiben auf der italienischen Seite. Da kostet es auch keine Maut.

Uwe bekommt hier oben erst nach etwas Überredung seinen Joch-Stempel, die Kneipe ist nämlich wegen Filmarbeiten geschlossen. Wir machen uns auf den Rückweg, denn heute liegt auch noch das Stilfser Joch auf dem Programm. Detlef klingt sich in Naturns aus. Seine Hüfte will nicht so richtig mitmachen. Er ist auf dem Motorrad seiner Tochter, einer ER-6 unterwegs. Seine Honda VF 750 C passt nicht ins Wohnmobil. Da würde auch die Hüfte funktionieren. Man kommt eben so langsam in ein Alter...... aber lassen wir das.

Nun bin ich der Leader der Gruppe. Zügig gehts die Straße zum Joch hinauf. Es ist auch wenig los. Nur zwei Pkw vor mir treiben so ihre Späße. Dazu bin ich nicht aufgelegt und bei der nächsten Gelegenheit bin ich vorbei. Uwe und Frank bleiben noch zurück. Nachdem ich einige Kehren hinter mir haben, mittlerweile im Schneckentempo den Berg raus krieche, vermisse ich meine Mitfahrer. Die kommen einfach nicht. Ich lasse eine Menge Pkw, Motorrad- und Radfahrer ziehen. Nix mit Uwe oder Frank. Also telefonieren. Uwe hat ja eine Freisprechanlage. „Ich stehe hier bei Kehre 36, hatte einen Unfall!“ höre ich Uwe sagen. Mir kräuseln sich die Nackenhaare.

Also im Schweinsgalopp wieder runter. Da steht Uwe, wohlbehalten, und auch die Tiger sieht ganz normal aus. Was ist passiert? Beim Hinterherfahren der beiden, ein Mercedes Bus und ein aufgemotzter Peugeot, kommen sich die beiden Vögel dermaßen in die Quere, dass Uwe ausweichen muss. Da kommt ihm ein Audo Q5 (Q7?) entgegen. Die Kiste ist völlig zerbeult, und just dort wo Uwe sich angelehnt hat prangt eine riesen Beule und zwei schwarze Striche ziehen sich entlang des linken Kotflügels. Das soll Uwe und die Tiger gewesen sein? Ein Schelm, der Böses dabei denkt.  Aber..... Nun, die Sache läuft. Wir sind auf den Ausgang gespannt.

Uwe will aber seine Fahrt zum Joch fortsetzen. So erreichen wir die Höhe etwas später. Hauptsache Uwe ist heile.
Eine Bratwurst, ein Stempel und ein Murmeltier, das quiekt, wenn man ihm auf den Bauch drückt und einen Rucksack auf dem Rücken trägt  (ich muss meiner Enkelin was mitbringen) später machen wir uns auf den Rückweg.

Heute gibt es Pizza. Da Detlef sich mit einem Bekannten, Andreas aus Bozen, trifft, essen Uwe, Frank und ich diesmal allein. Erst beim Bier kommen Detlef und Andreas dazu. Andreas' Familie betreibt unter anderem eine kleine Brauerei. Ich hab mir seine Telefonnummer geben lassen..... man weiß ja nie, und ich bin doch in 5 Wochen wieder in Naturns....... man weiß ja nie.

 

Mittwoch

Wir haben von Samnaun gehört. Ein Ort in der Schweiz, zollfrei shoppen, das wollen wir uns mal ansehen. Am Reschensee vorbei - natürlich legen wir am Kirchturm einen Zwischenstopp ein - geht es Richtung Österreich, dann der Umleitung folgen, die Reschenpass-Straße ist zwischen Nauders und Pfunds wegen Winterreparaturen gesperrt, kommen wir zum Abzweig nach Samnaun. Die Straße ist der Hit. Es passen gerade mal zwei Pkw aneinander vorbei. Nicht aber in den Tunneln. Die sind so eng, dass allenfalls ein Motorrad an einem Pkw vorbeikommt. Zudem sind sie unbeleuchtet, man kommt sich vor wie in einer Geisterbahn.

Alle Preise in Samnaun sind in Schweizer Franken ausgezeichnet. Schnell mal den Wechselkurs gecheckt: 1 SF = 0,89 €. Da aber die Preise doch recht hoch sind, lohnt sich ein Einkauf nicht wirklich. Und wenn man was zu verzollen hat, macht man Minus. Was sich aber lohnt, ist Tanken. 1,07 SF für einen Liter Super. Blöd nur, Frank, Uwe und ich haben gestern auf dem Rückweg vom Stilfser Joch die Spritbunker unserer Mopeten bis zum Anschlag gefüllt. Detlef hingegen feixt: Just bei der Einfahrt in Samnaun beginnt die Reserveanzeige seiner ER-6 zu blinken. Der war der Tanke gestern fern geblieben. Und nur mal so zur Info: ein Liter Superbenzin kostet in Italien 1,61 € ( im Gegensatz zu Deutschland von morgens bis abends, und von Montag bis Sonntag, immer das Gleiche).

Und zum Abendessen gibts Bratkartoffeln mit fünf Eiern drüber und Grillfleisch..... Männerurlaub.... ich glaube ich hab das schon mal bemerkt... so muss das.

 

Donnerstag

Wie jeden Morgen werden die jeweiligen Wetter-Apps gecheckt. Und wie jeden Morgen verheißen sie nix Gutes. Bisher haben die Wetterfrösche aber jedesmal gelogen. Im wahrsten Wortsinn: das Blaue vom Himmel. Aber irgendwas sagt uns: Heute lügen die Kerle nicht. Wir planen also nur eine kurze Tour. Ich hab da am Montag unterwegs einen Dino-Park entdeckt, war irgendwo am Gampenpass. Nun, was liegt da näher, als die Tour von Montag anders herum zu fahren. Und wieder dieser höllische Fahrspaß. Die Strecke ist der Hammer. Und tatsächlich finden wir auch den Dino-Park wieder. Da muss ich unbedingt mit meiner Enkelin hin. Lea steht auf die Viecher. Die sind zwar aus Plaste, aber was soll's.

Im Etschtal zieht sich tatsächlich der Himmel zu. Es wird schwarz, so richtig schwarz. Bei Töll stülpe ich mir die Regenjacke über. Man kann ja nie wissen. Ich hab sie noch nicht richtig geschlossen, da geht der Tanz los. Das ist kein Regen, nö, das schüttet aus Kübeln, aus sehr großen Kübeln. Und zu allem Überfluss wirft auch noch jemand mit Tischtennisball großen Hagelkörnern. Ein Wunder, dass die Verkleidungsscheibe und das Visier vom Helm heil bleiben. Da will ich durch. Uund während Dutzende von GS-Fahrern bibbernd Unterschlupf gesucht haben, pflügen die CBF und ich durchs Unwetter. Ich bin noch nie auf einem Motorrad so verprügelt worden. Meine Drei stehen bereits in der Tiefgarage als ich eintreffe. Meine Honda macht eine riesen Pfütze, da haben sich doch einige dieser Hagelkörner hinter dem Motor angesammelt und werden nun wieder zu dem, was sie mal waren: Wasser.

Detlef lädt uns zur Pizza ein. Ich glaube er wollte keine Bratkartoffeln mehr essen. Morgen muss er schon wieder den Heimweg antreten. So eine Woche geht aber auch schnell vorbei, und wenn man mit so guten Freunden zusammen ist, Spaß hat und sich versteht, verfliegt die Zeit geradezu.

 

Freitag

In der Nacht hat es noch geregnet. Eine Tour liegt heute eh nicht mehr an. Im Laufe des Vormittags trocknet das Vorzelt ab. Prima. So kann ich es trocken im Wohnwagen verstauen, denn der bleibt bei der Familie Tribus, die ihn in einer Halle einstellt. Nun ist es soweit, wir verabschieden Detlef, der sich auf den Heimweg macht. Uwe, Frank und ich erledigen noch einige Einkäufe.

Und am Abend gibt es.... nein, Bratkartoffeln sind alle. Wir gehen wieder Pizza essen.

 

Samstag

Nun ist auch für uns die Zeit des Abschieds gekommen. Uwe hat noch einige Besorgungen in der Nähe Bozen's zu machen. Dann will er über den Brenner Richtung Heimat. Frank und ich nehmen den Weg Richtung Reschenpass. Da ich nun nur den Anhänger mit den Motorrädern zu ziehen habe, können wir die Umgehung bei Nauders nehmen. Das spart uns mehr als 100 Kilometer.

Frank und ich trennen uns bei der letzten Tanke in Österreich. Noch schnell die Bunker voll Sprit, bevor es auf die Autobahn geht.

Fazit? Es war eine oberaffengeile Woche.
Das schreit nach Wiederholung.
 

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