Die Motorradfreunde
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Westerwald 2011

Hans: Die Westerwaldtour 2011

... inzwischen kann ich meine dick gewordenen Finger wieder bewegen ...
 
 
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Die nun folgende, teils berechtigte Frage, warum dicke Finger im Spiel sind, lässt sich relativ einfach beschreiben, bedarf aber einer kleinen Einleitung. Die gestern gefahrene Tour bei märchenhaftem Wetter, gemeinsam mit Leuten, die man inzwischen schon eine Weile kennt, bedeutet, das man zum einen nicht mehr darauf achten muss, was der oder diejenige on the Road macht, was zum anderen dazu führt, dass man sich bei gepflegtem Tempo fahrend der schönen Landschaft annähern kann. Was die Landschaft betrifft, haben wir gestern einige Strecken gefahren, die bei   diesem herrlichen Bilderbuchwetter nicht schöner hätte sein können. Und nebenbei bemerkt, inzwischen hat sich auch auf dem Fazerlein so etwas wie ... das Ding läuft fast von alleine ... Feeling eingestellt, außer man hat sich den gebotenen Köstlichkeiten in Form von einer halben Sau hingegeben. Doch dazu später mehr.
 
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Nein, gestern war es mir nicht möglich in der ledernen Kampfwurst zu fahren. Es war schlicht und ergreifend einfach sau- und nasskalt obendrein. Also fahre ich um etwa 9:00 gegen die tief stehende Sonnen an und bin froh mich nicht rasiert zu haben, denn die Bartstoppel halten nicht nur die nasse Kälte vom Gesicht ab, sondern lassen mich auf dem Parkplatz in den Rückspiegel sehend zu, mich nicht mehr wiederzuerkennen. Möglich das infolge dessen Fantomas heute darauf verzichtet hat uns mit erbsgrünen Strahlen verseucht durch die Walachei zu schicken. Richtig, von einigen eher kleinen Hindernissen abgesehen, sind wir on the Road gewesen, ohne uns wie vor einigen Tagen in Düsseldorf wiederzufinden. Die Strecke führte uns über zum Teil extrem kleine Straßen, von denen jeder von uns eher denken könnte, diese würde es im tiefsten Urwald geben können. Dies hatte den mehr als sehr großen Vorteil das wir bei diesem herrlichen Wetter mit Genuss der Strasse folgend, Landschaften genossen haben.

Am Technikmuseum angekommen denke ich daher zunächst an eine Fata Morgana als ich Markus dort winkend stehen sehe. Da macht der Kerl sich von der Mosel kommend auf den Weg, ohne auch nur ein Wörtchen darüber zu verlieren. Damit hat er nicht nur für eine Überraschung gesorgt, sondern auch für Freude! Das er sich die kleine Wartezeit mit einer übergroßen Portion Eintopf versüßt hat und uns gewaltig die Nase lang gemacht hat, erwähne ich mal am Rande ....

Wir stehen vor dem Westerwald Technikmuseum und sind ohne Ausnahme erstaunt in dieser im Grunde menschenleeren Gegend eine derart große Halle vorzufinden, in der es von Exponaten nur so wimmelt. Bilder können nur eine kleine Auswahl dessen rüberbringen, was letztlich dafür verantwortlich ist, das mir heute immer noch schwindelig ist. Denn: Nicht nur die gezeigten sehr ordentlich restaurierten Motorräder begeistern, sondern auch die mit extrem viel Liebe zum Detail dazu passenden Kleinigkeiten, die bei einer Dose für Waschmittel aus den Vierzigern, Staubsauger aus den Dreißigern, oder einer Kreidler RS nicht halt macht. Und so kommt es das ein jeder von uns, altersbedingt sehr individuell in seine Jugend zurückversetzt wird, und auch Karl, seine Motorradfahrende führerscheinlose Zeit preisgibt. Und wer dessen Sohn kennt, weis nun auch das der Apfel gar nicht anders kann, als nicht weit vom Baum zu fallen.
 
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Das wir abschließend noch einen vorzüglich schmeckenden Kaffee und eine frisch gebackene Waffel verköstigen und hierbei von Markus unter Anderem auf den gewaltigen Eintopf nochmals hingewiesen werden, macht klar in welche Richtung es anschließend gehen soll. Übrigens ein herzliches danke an Karl denn er hat doch tatsächlich den Kaffee und die Waffel übernommen, ohne was dazu zu sagen. Demnach stehen wir wie vor dem netten Eigentümerehepaar, die natürlich unsere Kohle annehmen, um sie aber ohne weiteren Kommentar zurückzugeben.

Und nun die Erklärung für Hänsels dicke Finger.

Am 200 Meter entfernten Landgasthof angekommen wird uns leider mitgeteilt das Markus einen Teil des privaten Mittagessens in Form des benannten Eintopfes genossen hat. Es handelte sich übrigens um deren ganze zwei Portionen, die er nur deswegen verdrücken musste, weil die gute Fee den Hering Markus in ihr Herz geschlossen hatte. Nun haben wir lediglich * eine * Portion zur Verfügung, die wir aber dem Rolf belassen, weil dieser inzwischen die von Markus beschriebene Wurst in beide Augen gebrannt hat. Das aber die gute Fee den anderen eine mehr als adäquate Alternative in Form von Schnitzel zum Sonderkurs von 6,50 anbietet, ist Grund genug den Eintopf vergessen zu lassen.

Also sitzen wir in schöner Runde am Stammtisch und klönen was das Zeug hält.

Bis .... das Essen kommt. 8o

Das was nun serviert wird, sprengt erstmals seit langer Zeit meinen persönlichen Rahmen in Sachen Schnitzel - Pommes und Salat. Und klar dürfte auch sein, dass die gute Westerwald-Fee es besonders gut mit Rolf meint, der aber entgegen dem Moselhering Markus eher weniger den Eindruck hinterlässt richtig durch gefüttert werden zu müssen. Es folgen ganze zwei Eimer Eintopf mit Einlage, die einen Waldarbeiter im tiefsten Westerwälder Winter nicht nur 48 Stunden Tannenbäume abschlagen lassen ....
 
Ich und alle anderen schlagen sich inzwischen das halbe Ferkel rein, wobei ich mich wie oben angedeutet erstmals in die Lage versetzt sehe, das Schnitzel nicht kleiner werden zu sehen. Ich kann die inzwischen aus Verzweiflung groß geschnittenen Brocken fast nicht mehr kauen, und erinnere mich, das Hänsel im Märchen von der Hexe mit allerlei Leckereien gefüttert worden ist, um anschließend verfüttert zu werden. Den Eimer mit köstlich schmeckenden Pommes können wir infolge dessen nur antesten und auch den Salat muss ich stehen lassen. Mein Handy bimmelt ...!

Dran ist mein Eheweib, die mich jetzt um 14:30, vollgeschlagen, daran erinnern muss das wir um 18:00 zum Essen eingeladen sind. Mir wird ganz anders. Markus hat sich eben verabschiedet und nun packen auch wir unsere Plünnen. Auf gehts ... Denkste ... Hape laabert immer was von Rücken und Kreislauf. Ich habe nur noch Bauch, der sich nicht imstande sieht, eine optimale Sitzposition auf der eben noch locker gefahrenen Fazer zu finden. Bekleidet mit der ledernen jetzt ein wenig sehr eng sitzenden Kampfwurst, über welcher noch eine Textiljacke gezogen werden muss, bemerke ich jetzt die hochsommerlichen Temperaturen, und bedenke gleichzeitig mit Schrecken, das es ein Zwiebelschnitzel war, welches durch die zusätzlich gebotene Sonneneinstrahlung richtig arbeiten kann.

Unterwegs denke ich an Claus sein Posting wo er berichtet nach dem Genuss von Negerküssen, welche mit Zuckerersatzstoff gesüßt wurden, sehr massiv explodiert zu sein, und stelle einem heftigen Alptraum gleich in meinen Innereien eine mehr als ähnliche Wirkung der kiloweise verspeisten Zwiebel fest.

Wir fahren wieder kleine Nebenstrecken, lassen inzwischen dem Fantomas ein wenig Freiraum, kämpfen aber gegen die erbsgrünen Strahlen an, und finden uns etwas später dann doch auf der Autobahn wieder, welche mir die Change gibt mich ein wenig zu entspannen. 50 Kilometer vor Köln verabschiede ich mich und gebe Knallgas .. dies in mehrfacher Hinsicht .. , um eine 1/2 Stunde später entledigt von der Kampfwurst zufällig an einem zu Hause hängenden Spiegel vorbei zu huschen, und hierbei die dicken Hänselfinger bestaunen darf ....

Fein gleich gibt es noch Pizza!
 
 

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